Eine Tat wie diese von Amy Efaw
"Ich habe nichts davon gewusst, das schwöre ich.
Ich wusste wirklich nicht, das ich schwanger bin."
"Wann, Devon? Wann wusstest du nicht,
das du schwanger bist?"
"Zu keiner Zeit! Nie!"
ISBN: 978-3-551-31081-1
Genre: Jugendbuch, Zeitgenössische Literatur,
Verlag: Carlsen
Seitenanzahl: 416 Seiten
Empfohlenens Alter: ab 14 Jahre
Die 15-jährige Devon ist Musterschülerin, verantwortungsbewusst und ein großes Fußballtalent. Doch jetzt sitzt ausgerechnet sie in Untersuchungshaft, angeklagt des Mordversuchs, der Misshandlung und Aussetzung. Denn das Baby, das in einer Mülltonne hinter dem Haus gefunden wurde, ist ihr Kind. Und niemand glaubt Devon, dass sie von der Geburt völlig überrascht wurde und im Affekt gehandelt hat. Eine mühevolle Suche nach der Wahrheit beginnt. Und dabei steht nicht weniger auf dem Spiel, als Devons Zukunft ...
Erst einmal einen riesen Dank an Buchbotschafter und dem Carlsen Verlag für das Bereitstellen des Leseexemplares. <3 Habe das Buch verschlungen.
In dem Buch "Eine Tat wie diese" geht es um das junge Mädchen Devon, das ihr neu geborenes Baby in den Müll wirft und dafür zur Rechenschaft gezogen wird. Wir erleben wie sie in U-Haft sitzt und sich auf ihren Gerichtstermin vorbereitet. Zumindest nur den, in dem geklärt wird ob der Fall vor dem Jugendgericht weitergeführt wird oder nicht (warum müsst ihr selber lesen ;)).
Ich muss sagen, Devon hat mir am Anfang gar nicht gefallen. Nicht weil sie ihr Kind auf den Müll geworfen hat, sondern einfach ihr kindisches Verhalten. Es wird die ganze Zeit beschrieben und geschildert wie erwachsen sie doch für ihr Alter sei und das man sich auf die verlassen kann. Aber davon bekommt man Anfang nicht viel mit. Man kann das alles damit erklären das sie einfach geschockt ist. Sie hat ein Kind bekommen, obwohl sie die ganzen neun Monate über glaubte, nicht schwanger zu sein. Da ist es verständlich das sie sich nicht sehr kooperativ zeigt.
Mit der Zeit aber habe ich Devon sehr lieb gewonnen. Man nach vollzieht wie sie sich fühlt und man erfährt ihr "Warum", warum sie so gehandelt hat wie sie es getan hat.
Auch bewundere ich ihre Rechtsanwältin, Dom. Sie setzt sich so für ein fremdes Mädchen ein, das eigentlich am Anfang ihre Hilfe gar nicht wollte. Verliert man da als Pflichtverteidigerin nicht den Mut? Solche Fälle gibt es doch Zuhauf. Trotzdem hat sich Dom für Devons Fall entschieden und sie will mit Devon, als Team und als Sieger aus dem Prozess rausgehen.
Edit: Hier, das mit der U Haft ist doch sehr schlüssig. Die Autorin baut da auf was sehr geniales hin. Ich finde diesen Vergleich den sie zieht sehr super. Ich würde es euch so gerne verraten, aber ich kann nicht :) Ihr müsst es in diesem Fall selber lesen. Ehrlich, sehr genial!
"Eine Tat wie diese" ist in der Ich - Perspektive geschrieben und lässt so den Leser sich mit der Zeit viel besser in Devon hineinversetzen. Der Schreibstil der Autorin liest sich auch sehr flüssig und die Schrift ist angenehm "normal" gehalten.
Das Buch gibt einen sehr viel zu denken, besonders am Ende beim Verfahren. Die Zeugenaussagen ließen einen selber grübeln und man hatte das Gefühl, teil der nicht vorhandenen Jury zu sein. Ich muss aber auch zugeben das ich bis zum Ende nicht wüsste, welches Urteil ich abgegeben hätte. Ich finde beide Seiten sehr plausibel. Das Ende wird aber jeden Überraschen, nicht so wie man es vielleicht denkt aber es hat mich doch schon etwas verwundert und finde es nicht wirklich nachvollziehbar.
Ich muss aber sagen, das ich es schade finde, das wir nicht den ganzen Prozess um Devon mitkriegen. Gerade durch dieses überraschende Ende würde ich gerne wissen wie sich das Gericht entscheidet.
Das Nachwort der Autorin empfehle ich euch auch zu lesen. Ist sehr interessant wenn ihr mehr über verzweifelte Mütter wissen wollt, die so etwas tun.
Zur Autorin:
Amy Efaw, geboren 1967 in Chicago, ist Absolventin der West Point Militärakademie. Nach ihrer Zeit in der Armee arbeitete sie als freie Journalistin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Denver, Colorado. Amy Efaw hat bisher zwei Romane für junge Erwachsene geschrieben, weitere Bücher werden folgen.
Fazit:
Der Anfang vom Buch hat mir nicht sehr gut gefallen. Zu viele Gedanken von Devon und die Sache mit der U-Haft. Aber mit der Zeit hat mich das Buch immer mehr in den Bann gezogen und ich habe es relativ schnell zu Ende gelesen. Der Prozess am Ende war auch sehr spannend gehalten. Generell war man sehr auf das Ende gespannt, naja bei so einem heiklen Thema kein Wunder.
Ich geben dem Buch 4 von 5 Cuppies.
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